Der Unterrichtsbeginn findet jeweils im Klassenplenum mittels digitalen „Kommunikationstool“ statt. Entsprechend des Projektstandes (A-, B- oder C-Phase) werden anstehende gestalterische Fragen erörtert und Zwischenziele oder Teilaufgaben als Arbeitsaufträge ausgegeben, also beispielsweise zeichnerische Analysen von Bewegungsposen. Je nach Projektstand folgt eine individuelle Offline- Arbeitsphase mit konkreten Arbeitsaufträgen bzw. parallel hierzu Einzelberatungen. Diese Aufgabe lässt sich in drei Arbeitsschritte bzw. -phasen unterteilen:
Phase A: Beobachten, Erproben, Entdecken
Zunächst erproben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten, konkrete Bewegungen und Bewegungsabläufe einer menschlichen Figur zeichnerisch - eventuell auch fotografisch -festzuhalten. Innerhalb dieser Phase können die Zeichnungen und Fotoaufnahmen bereits im Sinne einer Konzentration auf wesentliche Merkmale der Bewegung durch Betonungen, Erweiterungen oder Zerlegungen über- beziehungsweise weiterbearbeitet werden. Als Techniken bieten sich dabei auch Fotocollagen und -montagen an.
Die erste Arbeitsphase kann sowohl im Präsenzformat als auch im Distanzunterricht durchgeführt werden. Die SuS halten die Bewegungsabläufe einer menschlichen Figur zeichnerisch - eventuell auch fotografisch fest. Am Ende dieser Offline-Arbeitsphase, laden die Schülerinnen und Schüler Arbeitsfortschritte oder Ergebnisse von Teilaufgaben hoch. Insbesondere die Sichtbarkeit der Zwischenergebnisse aller Schülerarbeiten sowie deren Besprechung und Begutachtung auf der digitalen Plattform befördern den Austausch über Gestaltungsmöglichkeiten. Vorstellung dieser (Zwischen-) Ergebnisse im Online-Plenum/Gruppenchat und Besprechung auf einer digitalen Plattform. Ziel ist hier der Austausch unterschiedlicher Gestaltungsmöglichkeiten.
Phase B: Studieren, Entwickeln, Entscheiden
In der zweiten Phase sollte eine bewusste Auseinandersetzung mit Möglichkeiten der Abstraktion erfolgen. Dazu entwickelten die Schülerinnen und Schüler mittels zeichnerischer, malerischer und/ oder collagierter Bildreihen eigene Wege und Ideen, um von der konkreten Figur zu einer abstrakten Form beziehungsweise Körperdarstellung zu finden. Immer sollten sie dabei die Absicht verfolgen, die jeweilige Bewegung und deren Ausdruck gesteigert zu erfassen. Motivierend im Sinne einer „Story“ erscheint beispielsweise die Vorstellung bestimmter „Abstraktionsanlässe“.
So könnte der Protagonist mit etwas zusammenstoßen, einer Sache ausweichen, von oder durch etwas erschüttert werden, sich gegen etwas stemmen, mit etwas verschmelzen oder etwas durchdringen. Mit Hilfe von Animationssoftware sollten die Abstraktionsreihen nun in ersten kleinen „Stop-Motion-Clips“ auf ihre filmische Wirkung hin erprobt werden.
In dieser Phase wird die Darstellung der Bewegung bzw. der zunehmenden Abstraktion mit Hilfe von digitalen Tools bzw. mit Mischformen umgesetzt. Dabei werden fotografisch oder filmisch festgehaltener Figurenbewegungen als Zeichenvorlage verwendet, indem entweder analoge oder digitale Pausen der verschiedenen Bewegungsphasen angefertigt werden. Bewegungsentwicklungen kann man auch durch fotografische Experimente mit Langzeitbelichtung sichtbar machen.
Phase C: Umsetzen, Ausarbeiten
Nachdem die Schülerinnen und Schüler die formalen, technischen und inhaltlichen Vorgaben für Ihre „Abstraktionsstory“ geklärt oder festgelegt haben, erstellen sie eine Stop-Motion-Animation, die eine kleine Szene oder Geschichte zeigt, in der sich eine Figur bewegt und dabei zugleich immer abstrakter wird.
In dieser Phase liegt das Hauptaugenmerk der Schülerinnen und Schüler auf der selbstständigen Recherche zur professionellen Umsetzung der Bildreihen in ein filmisches Format. Unterstützend dazu kann die Lehrkraft einige Links vorab zur Verfügung stellen.