Durch die Beschäftigung mit dem Text und mit den Arbeitsaufträgen erkennen die Jugendlichen, mit welchen rhetorischen Finessen Cicero den Diktator Caesar (erfolgreich!) dazu bewogen hat, dem Caesar-Gegner Q. Ligārius die Rückkehr aus der Provinz Africa nach Rom zu gestatten. In dem zu erarbeitenden Textausschnitt liefert der Redner keinerlei Argumente, die in der Sache oder der Person des Ligarius begründet lägen, sondern appelliert in stilistisch höchst ausgefeilten Formulierungen an Caesars Güte (bonitas) und Mitleid (misericordia).
Folgende Kompetenzerwartung des LehrplanPLUS steht hier im Vordergrund:
Texte und ihr kultureller Kontext
L10 1.1 Rede und Brief - Kommunikation in der Antike
Die Schülerinnen und Schüler erkennen sprachliche und stilistische Gestaltungsmerkmale von Originaltexten aus <der> Rhetorik […], weisen die Verwendung rhetorischer Stilmittel nach und erklären die Funktion der Stilisierungen für die Aussage des jeweiligen Textes.
Neben der zentralen Kompetenzerwartung werden weitere Kompetenzerwartungen wie Übersetzen, Herausarbeiten zentraler Aussagen, Erläutern von Wertbegriffen und das Erkennen ethischer Problemstellungen berücksichtigt. Zudem trägt die Aufgabe zur Erweiterung der Kompetenzen im Bereich der Methodik bei, etwa durch die gezielte Auswahl themenbezogener Informationen, die selbständige Übersetzungsleistung unter Nutzung geeigneter Hilfsmittel und die produktive Interpretation und Präsentation unter Einsatz rhetorischer Kenntnisse.